Wäre Atomstrom nicht viel günstiger?
Diese Behauptung entspricht nicht den wirtschaftlichen Faken denn ein Betrieb von AKWs und Investitionen in Atomenergie wären nicht marktfähig, wie ein Beitrag der IG Metall zusammenfasst:
“Tatsächlich fallen für Atomstrom deutlich höhere Kosten an als bekannt. Sogenannte verdeckte Kosten. Denn Atomstrom erscheint nur deshalb billiger als Ökostrom, weil die massive Förderung der Kernkraft durch die Steuergelder meistens nicht berücksichtigt wird. Seit 1950 bis 2010 sind in Deutschland mehr als 200 Milliarden Euro in Atomstrom investiert worden. Mehr als in jede andere Energieform.
Dazu kommen noch die Kosten für die Endlagerung [Anm.: mehrere zehntausend Jahre!], Störfälle und Unfallgefahren. Diese Risiken sind für Betreiber nicht versicherbar. Berücksichtigt man diese Kosten, ist Atomkraft eine der teuersten Möglichkeiten der Energieerzeugung. Mit dem schon angehäuften strahlenden Müll werden die heutige Gesellschaft und zukünftige Generationen belastet. Für die Entsorgung des Atommülls bezahlt der Steuerzahler vier Fünftel der Kosten.”
Die Stromgestehungskosten von Atomenergie liegen nach einer Studie der US-Investmentbank Lazard bei ca. 18ct/kwh und damit am oberen Ende im Vergleich der Produktionsformen. Selbst bei Annahme von niedrigeren Investitionskosten zugunsten der Atomenergie sind diese für neue AKWs signifikant höher als von Freiflächensolaranlagen, die aktuell in Deutschland bei ca. 5ct/kwh liegen.
Die Importabhängkeit bei Uran liegt bei 100%. Auch international sind die Kosten für Neubau rasant gestiegen und ohne staatliche Garantien und Subventionen nicht darstellbar. Auch die neue Generation kleiner Meiler ist unwirtschaftlich und so lange das Problem der Endlagerung ungelöst ist, bleibt die Atomkraft allenfalls für eine Übergangszeit sinnvoll.
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