Warum Solaranlagen nicht nur auf Brach- und Dachflächen und warum an diesem Standort?

Es geht nicht um das entweder-oder, sondern um ein sowohl als auch! 

Um einen größeren Anteil des Energiebedarfes aus Erneuerbaren Energien  zu decken, ist auch ein deutlicher Ausbau der installierten PV-Leistung notwendig. Dachanlagen können insbesondere für die Eigenversorgung mit Strom bzw. über Solarthermie für Warmwasser einen wichtigen Beitrag leisten. Viele Gebäudedächer sind aufgrund von Statik, Ausrichtung oder Anschlussproblemen nicht bzw. nur sehr kostspielig geeignet. Für einen signifikanten Anteil der Versorgung unserer Wirtschaft reicht dies nicht aus.

Ehemalige Deponieflächen sind aufgrund nicht abgeschlossener Sanierung, Oberflächenbeschaffenheit oder Umweltauflagen nicht oder nur sehr eingeschränkt geeignet und das Potenzial nicht ausreichend.

PV-Freiflächen erlauben mit großem Abstand günstigere und größere Mengen an Strom zu produzieren, was schlussendlich jedem Stromkunden zugutekommt. Dies ist keine ideologische oder politische Frage, sondern in vielen Ländern werden rein wirtschaftlich begründet die Kapazitäten vorwiegend auch über Freiflächenanlagen stark ausgeweitet. Das Fraunhofer-Institut hat auch dazu viele Fakten zusammengetragen.

Abwägungen/Kriterien Flächenauswahl an der A 72:

Um Eingriffe in das Landschaftsbild und die Umwelt zu minimieren, hat der Gesetzgeber einen Korridor von 500 m entlang von Autobahnen und Schienenwegen als Eignungsflächen von PV-Anlagen definiert. Entlang diesen Infrastrukturkorridoren findet sich eine strukturelle Vorbelastung und Störung (visuell & akustisch) und damit besteht dort eine überragendes öffentliches Interesse diese für den Ausbau der Energieerzeugung zu nutzen.

In der Vorplanung haben wir Flächen ausgewählt, die aufgrund der Topografie aus den Ortskernen heraus nicht bzw. nur kaum sichtbar sind. Weiterhin wurden nur Flächen überplant, die über niedrige bzw. unterdurchschnittliche Ackerzahlen verfügen. Ein Teil der Flächen war bis zur Kollektivierung in der DDR-Zeit ohnehin nur als Grünland genutzt. Zudem unterliegen die Flächen keiner Schutzgebietsklassifikation, die eine PV-Projektentwicklung ausschließen würde.